Usbekistan: Inklusion junger Menschen mit Behinderungen
„Für unser Team bedeutet Inklusion vor allem eins: Die echte Möglichkeit für jeden jungen Menschen, Teil der Gesellschaft zu sein – und den eigenen Wert zu spüren. Unabhängig von den Herausforderungen, mit denen das Leben sie oder ihn konfrontiert“, sagt Saida Mustafaeva Telmanovna, Programm-Managerin bei Yuksalish.
Als Anton volljährig wurde, stand er – wie viele junge Waisen – plötzlich ohne Unterstützung da.
Seine Kindheit verbrachte er in einem Internat für Kinder mit Behinderungen. Gleichzeitig kamen mit der Volljährigkeit viele Herausforderungen auf ihn zu: Er musste seinen Behindertenstatus neu beantragen und und stieß dabei auf bürokratische Hürden – verursacht durch eine formale Unstimmigkeit zwischen seinem tatsächlichen Aufenthalt im Internat und seiner offiziellen Registrierung im Kinderheim.
In dieser schwierigen Situation wandte sich Anton an das Sozialzentrum der SODI-Partnerorganisation Umidvorlik in der usbekischen Hauptstadt Taschkent. Mit der NGO Yuksalish betreibt Umidvorlik dort ein Zentrum für benachteiligte junge Menschen – darunter Waisen, Menschen mit Behinderungen und Jugendliche aus prekären Verhältnissen.


Schritt für Schritt ins selbstbestimmte Leben
Dort erhielt Anton gezielte individuelle Unterstützung. Eine Sozialarbeiterin begleitete ihn bei Behördenanfragen. In einem Einzelfallverfahren konnten die notwendigen Papiere beschafft werden, um den Behindertenstatus neu zu beantragen. Ein Rechtsanwalt des Zentrums half zusätzlich bei der Einlegung eines Einspruchs gegen eine unzutreffende medizinische Einstufung – mit Erfolg. Diese korrekte Einstufung bildet die Grundlage für wichtige Sozialleistungen wie die Invalidenrente und die Möglichkeit, staatlich geförderten Wohnraum zu beantragen – was Anton nun gemeinsam mit dem Anwalt in die Wege leitet.
Da es Anton schwerfällt, sich mündlich auszudrücken, wären all diese Schritte ohne Förderung kaum möglich gewesen. Doch mit rechtlicher und sozialer Begleitung konnte er die Hürden überwinden. Heute studiert Anton am College für olympische Reserve in der Fachrichtung adaptive körperliche Erziehung. Er ist Leichtathlet im Parasport und lebt im Wohnheim des Colleges.
Im Sozialzentrum nimmt er sozialpsychologische Beratung in Anspruch – und findet dort einen Ort der Unterstützung und Zugehörigkeit. Das Zentrum in Taschkent wird gemeinsam von Umidvorlik und Yuksalish betrieben und durch das gemeinsame Projekt mit SODI finanziert. „Junge Menschen mit Behinderung finden bei uns Raum, um sich auszuprobieren, Gleichgesinnte zu treffen, sich zu entwickeln und ihre Zukunft aktiv zu gestalten“, erklärt Marina Teperina, die Direktorin von Umidvorlik.
Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, die Angebote des Sozialzentrums zu sichern und diesen Ort gelebter Inklusion weiter auszubauen. Jede Unterstützung zählt. Vielen Dank!
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