Fischsuppe aus Vietnam
Das ökologische Gleichgewicht in der zentralvietnamesischen Provinz Quang Binh ist stark gefährdet. Der Grund dafür liegt in der großflächigen Abholzung ehemals artenreicher Wälder, die stetig dem einseitigen Anbau von Akazienbäumen und wachsenden Kautschukplantagen für die Produktion von Gummi und billigem Papier weichen mussten. Die Folgen wirken sich direkt auf die lokale Bevölkerung, ihr Einkommen und ihre Ernährung aus.
Mit unserem vietnamesischen Partner CENDI stärken wir eine Landwirtschaft, die den Wald miteinschließt, die Agroforstwirtschaft. Monokulturen sollen artenreichen Wäldern weichen, welche den Kleinbäuer*innen Einkommen und Ernährung sichern. Frau Nguyen Minh Phuong erklärt uns, wie man ihre Spezialität zubereitet: eine Fischsuppe mit Blättern des Nhut-Baumes – einer lokalen Baumart, die sich dank Biodiversität wieder ausbreiten kann.
Fischsuppe mit Nhut-Blättern |
súp cá với nước sốt
Zutaten:
- Fisch jeglicher Art: z.B. Tilapia, Cobia, Karpfen, lokaler Fisch
- Nhut-Blätter (Nhut ist der Name einer lokalen Baumart, die am Rande des Flusses Nan wächst)
- Öl
- Gewürze: Chili, Salz, Fischsalz, geriebener Kurkuma
Zubereitung:
1. Fangen Sie Fische wie Tilapia, Cobia und Karpfen aus dem Fluss Nan
2. Putzen Sie die Fische, geben Sie sie mit Nhut-Blättern in einen Topf und kochen Sie alles über dem Feuer.
3. Fügen Sie Öl, Salz, frische geriebene Kurkuma, Zucker, Fischsalz und Chili hinzu.
4. Wenn Sie mögen, können Sie die Menge auch mit Tomaten anreichern.
5. Kochen Sie die Menge etwa 30 Minuten bis das Wasser verdunstet ist – dann können wir essen.
Ökologische Landwirtschaft im Kreislauf des Waldes
In der vietnamesischen Provinz Quang Binh sind Kleinbäuer*innen durch den Anbau von Monokulturen nicht nur abhängig von schwankenden Marktpreisen. Auch Wetterextreme und Klimaveränderungen führen zu Ernteausfällen und bedrohen so die Ernährungssicherheit der Menschen. „2017 gab es einen Taifun, der nahezu alle Akazienbäume zerstört und einen Schaden von 40 Milliarden Dong (1.600.000 €) verursachte. 3.200 Menschen waren davon betroffen, denn alle haben Akazienbäume in Monokulturen angebaut“, berichtet Nguyen Quang Huy aus der Gemeinde.
Gemeinsam mit SODIs lokaler Partnerorganisation CENDI gilt es, das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen. Mit dem Ziel, zudem die wirtschaftliche Grundlage der ansässigen Kleinbäuer*innen zu stärken und den Anbau und die Nutzung der Wälder zu diversifizieren, geht CENDI vielfältig vor. Neben Trainingskursen in ökologischer Agroforstwirtschaft für 480 Bäuer*innen und dem Aufbau von Bienenzuchten, wird eine eigene Baumschule gegründet, mit der die Menschen nach und nach die heimische Arten- und Fruchtvielfalt wiederherstellen.
„Agro-Ökologie ist langfristig“, sagt der Bauer Herr Su. „Deshalb ist es wirklich gut für uns Bauern, z.B. mit der Bienenhaltung auch kurzfristig ein Einkommen zu haben.“ Aber Herr Su denkt auch an eine nachhaltige Zukunft: „Manche hinterlassen ihren Kindern Geld. Ich hinterlasse ihnen Bäume.“
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