Kleinbäuer*innen halten zusammen
In den südafrikanischen Provinzen Limpopo, Eastern Cape und KwaZulu-Natal sind die Infrastruktur und die Grundversorgung unzureichend. Hier leben rund 40 Prozent der ländlichen Bevölkerung Südafrikas, doch die Böden sind karg und überweidet. Die Trockenzeiten werden länger. Der prognostizierte Temperaturanstieg ist doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt und hat die Erwärmungsschwelle von 1,5 °C bereits überschritten.
Der Ansatz von MDF ist die Verbindung von traditionellem Wissen und modernen Anbaumethoden. Um zukunftsfähig zu werden, müssen sich die Kleinbäuer*innen an die be-
schriebenen Herausforderungen anpassen. Eine 1:1 übertragbare Blaupause gibt es nicht. Der stetige Wandel erfordert stets neue Ideen und die Reaktivierung alter Anbaumethoden, die durch die industrielle Landwirtschaft verdrängt wurden.
Die MDF und SODI engagieren sich in Südafrika für 525 Kleinbäuer*innen und deren Familien. In Trainings lernen sie, wie sie gemeinsam die Folgen von Klimawandel und Umweltschäden auf dem Feld mildern können. So steht im Fokus u. a., wie die Bäuer*innen längeren Trockenzeiten widerstehen und Wasserquellen schützen können. Außerdem lernen sie den Umgang mit landwirtschaftlichen Hilfsmitteln, wie Handpflanzgeräten und Gewächstunneln.


Von- und miteinander lernen
Der Erfahrungsaustausch ist ein wichtiger Bestandteil der von MDF initiierten und betreuten „Lerngruppen“, in denen sich Dorfbewohner*innen auch gegenseitig unterstützen.
Eine überregionale Vernetzung, die u.a. durch Bauerntage zur Vermarktung und Interessenvertretung organisiert werden, findet in den „Communities of Practices“ statt. Zusätzlich fließen ihre gesammelten Erfahrungen über Erfolge und Misserfolge im Anbau in ein über das Internet abrufbares Entscheidungstool ein. Damit können die Kleinbäuer*innen Empfehlungen abrufen, die auf ihren individuellen Eingaben basieren.
Die Kleinbäuer*innen stemmen gemeinsam die zuweilen sehr arbeitsintensive Umstellung auf umweltschonende Alternativen zur industriellen Landwirtschaft. Die tatkräftige Hilfe ihrer Lerngruppe hat Nelisiwe Msele den Bau eines sogenannten Mikrotunnels mit einem Tröpfchenbewässerungssystem ermöglicht. In diesem Tunnel wächst ihr Gemüse dank kontrolliertem Mirkoklima besser. Die benötigten Baumaterialien und die fachliche Anleitung erhielten Nelisiwe und ihre Gruppe von Mitarbeitenden der MDF.



Die 51-jährige hat viel erreicht: Angefangen hat sie mit einem 500 Quadratmeter großen Stück Land, das sie für den Eigenbedarf bewirtschaftete. Heute verkauft sie Gemüse und Eier auf dem lokalen Markt und hat ihre Anbaufläche verdoppelt.
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