SODI-Mitgliederversammlung
Friedensarbeit ist und bleibt zentraler Bestandteil von SODI
Dr. Rolf Sukowski stimmte die Mitglieder zu Beginn der Versammlung mit einer engagierten Rede ein. Er warnte eindringlich vor der Gefahr von Aufrüstungsspiralen und nuklearer Abschreckung: „Mit dem Ruf nach EU-Atomwaffen und der Idee aus Paris, westliche Bodentruppen in die Ukraine zu schicken, sollen rote Linien überschritten werden. Irgendwann werden sicherlich auch die Verfechter einer Rückumwandlung der Pflugscharen in Schwerter ihren Wunsch nach Taurus erfüllt bekommen.“ Welche Folgen Atomwaffen haben, zeigt eindrucksvoll die im Februar 2024 im Brandenburgischen Landtag eröffnete Ausstellung „Erinnern an die Zukunft“, an deren Eröffnung unsere Freunde vom Institut für Strahlensicherheit BELRAD aus Belarus teilnehmen konnten. Der Besuch von BELRAD geht auf eine über 15-jährige Kooperation mit SODI zurück, insbesondere mit den ostbrandenburgischen Ehrenamtsgruppen entlang der Oder und der AG Patenschaft der Gesamtschule 3 in Eisenhüttenstadt. Der Militarisierung müsse eine starke Zivilgesellschaft „in ihrer bunten Vielfalt“ entgegenstehen, die „nicht in Legislaturperioden denkt, sondern im Sinne einer völkerverbindenden Freundschaft“, forderte Dr. Sukowski. Darauf, dass SODI Teil dieser Zivilgesellschaft ist, könne man stolz sein.
Zivilgesellschaft weltweit unter Druck - das geht auch an SODI nicht spurlos vorbei
Die Sorge um die schwindenden Handlungsspielräume der Zivilgesellschaft war eines der zentralen Themen der Mitgliederversammlung. 6,8 Milliarden Menschen lebten 2023 in Ländern, in denen die Zivilgesellschaft beschränkt, unterdrückt oder geschlossen ist, so die Einstufung durch den „Atlas der Zivilgesellschaft". Viele SODI-Projekte finden unter diesen sich verschlechternden Rahmenbedingungen statt. „Erstmals erhielt voriges Jahr einer unserer Partner keine Genehmigung, mit uns ein Projekt durchzuführen“, berichtete Dr. Sukowski besorgt den Mitgliedern. Aber auch in Deutschland gebe es viel zu tun. Der SODI-Vorstandsvorsitzende kritisierte unter anderem, dass mittels des Steuerrechts Organisationen wie attac, campact und der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten gegängelt werden.
Zeitenwende darf nicht zum entwicklungspolitischen Kahlschlag führen
„Seit 2022 wurden die öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitärer Hilfe um rund 20 Prozent gekürzt. Wenn die derzeitige Planung des Finanzministeriums umgesetzt wird, sinkt die Finanzierung 2024 um weitere 1,6 Milliarden Euro. Insgesamt bedeutet das eine Kürzung um mehr als 25 Prozent innerhalb einer Legislatur. Das hat konkrete Auswirkungen für die ärmsten und verwundbarsten Menschen der Welt“ berichtete Carola Gast die seit Januar 2024 die Geschäfte von SODI führt in Bezugnahme auf Analysen von VENRO. „Unser Dachverband VENRO sprach zurecht davon, dass die Zeitenwende zum entwicklungspolitischen Kahlschlag zu werden droht“, sagte Dr. Rolf Sukowski. Sich den Kürzungsvorhaben entgegenzustellen, sei ein wichtiger Teil der Lobbyarbeit von SODI.
Solide Finanzen und einen Wirtschaftsplan für 2024
Dr. Rolf Sukowski freute sich, mit dem Jahresabschluss 2023 eine solide Finanzlage präsentieren zu können: „Seit 2017 haben wir das siebte Jahr in Folge einen Überschuss erwirtschaftet.“ Dadurch konnte sich der Verein weiter wirtschaftlich konsolidieren. Mit einem Gesamtvolumen von 2,8 Mio. Euro (ohne Personalkosten) wurden 38 Projekte in 18 Ländern, einschließlich Deutschland (Globales Lernen), realisiert. In diesem Jahr enthält der ebenfalls bestätigte Wirtschaftsplan für 2024 ein Projektvolumen von ca. 3,7 Mio. Euro. Der detaillierte Finanzbericht erscheint im Jahresbericht und wird allen Mitgliedern per Post zugesendet, sowie auf www.sodi.de veröffentlicht.
Neuer Vorstand mit viel Kontinuität
Die Mitglieder wählten einen siebenköpfigen ehrenamtlichen Vorstand. Wiedergewählt wurden: Vorstandsvorsitzender Dr. Rolf Sukowski, die stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Jaenicke und Sylvia Werther sowie die weiteren Mitglieder des Vorstands Michael Knoche, Jutta Matuschek und Paul Sprute (in Abwesenheit). Neu in den Vorstand gewählt wurde Michael Grunst, der bereits als Bezirksbürgermeister von Lichtenberg (bis 2023) im Rahmen der Städtepartnerschaft mit dem mosambikanischen Hauptstadtbezirk Maputo-KaMubukwana und dem vietnamesischen Hanoi-Hoàn Kiếm mit SODI zusammenarbeitete.
Eine der ersten Amtshandlungen in der neuen Wahlperiode des Vorstands war die satzungsgemäße Berufung von Carola Gast zur Geschäftsführerin sowie die Bestätigung neuer Mitglieder: „Was gut ist, denn wir brauchen ganz dringend eine Verjüngung des Vereins“, freut sich Vorstandsmitglied Uwe Jaenicke.
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