Frauen packen an in Vietnam
“Früher dachten alle, dass nur Männer Verantwortung für wichtige Dinge übernehmen können. Heute entscheiden die Frauen mit im Dorf“, erzählt Bui Thi Kim, Direktorin von DWC. Im Projekt von DWC und SODI geht es um gesellschaftliche Teilhabe der Angehörigen ethnischer Minderheiten in der Provinz Yen Bai im Norden Vietnams. Zuvor wurde oft an den Bedürfnissen der Gemeinden vorbeigeplant. Frauen wurden nicht gehört, obwohl sie ein wichtiger Teil für nachhaltige Entwicklung sind. Jetzt tragen der Bau von Gemeindehäusern und das Wissen zum Community-Management dazu bei, dass die Menschen basisdemokratisch z.B. über Infrastrukturprojekte entscheiden oder schwierige Themen wie häusliche Gewalt ansprechen. Frauen nehmen nun aktive Positionen im Gemeindeleben ein.
Mitsprache für jede*n schafft eine bessere Zukunft für alle
Da ist Frau Hoang Thi Kim Oanh aus dem Dorf Ban Van. Die 60-jährige hat sich an allen Projektaktivitäten von SODI und DWC beteiligt. „Als Ergebnis wurde ich von den Gemeindemitgliedern zur Leiterin der Gruppe für den Bau unseres Bewässerungskanals für die Felder gewählt. Wir halten diesen jetzt auch instand“, sagt Frau Oanh. Der Kanal versorgt die Felder von 16 Haushalten. „Dank des Community-Management Ansatzes von DWC habe ich, aber auch einige anderen Frauen aus dem Dorf, nun mehr Mut, vor Menschen zu sprechen und unsere Probleme gleichberechtigt zu lösen“, erzählt Frau Oanh. Nicht nur mit Bauprojekten verbessern die Gemeinden ihr Leben eigenständig, auch das Thema häusliche Gewalt wird nun offen im Dorf Ban Van angesprochen und gemeinsam werden Lösungen gesucht.
Im Dorf Ban Chao hat die 58-jährige Frau Ha Thi Xuan gemeinsam mit anderen Gemeindemitgliedern fast 50 Prozent des benötigten Eigenanteils für den Bau des Gemeindezentrums organisiert. „Unser Gemeindehaus hat 140 m² und zwei Toiletten für Frauen und Männer sowie einen großen Spielplatz“, sagt Frau Xuan. Aus zuvor eher informellen Männerrunden im Dorf ist u.a. mit dem Engagement von Frau Xuan ein Ort entstanden, der Raum für das Mitsprachrecht und die Beteiligung aller bietet und in der Gemeinde so ein besseres Leben ermöglicht.
Durch die Gemeindehäuser gibt es einen Ort, an dem auch viele andere, wie Tanzgruppen oder das Team der Forstwirtschaft zusammenkommen können. Somit ist auch ein Platz für das kulturelle Leben der Gemeinden entstanden. In den 16 Monaten des Projektes wurden bereits alle geplanten 49 Personen, davon 27 Frauen, in Finanz- und Community-Management weitergebildet, um die Projekte in ihren vier Heimatdörfern zu unterstützen. Besonders für Frauen hat sich viel verändert. Neben ihrer Teilhabe an Entscheidungen, werden nun auch Töchter häufiger beim Erbe bedacht und manche Hausarbeiten werden gerechter zwischen den Geschlechtern aufgeteilt. Frauen können so aktiver an Treffen teilnehmen und Projekte mitgestalten.
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