Mit Umweltbildung gegen Klimawandel und Armut
Klimaschutz beginnt im Kopf
SODI setzt seine langjährige Umweltarbeit in Namibia fort. Mit Weiterbildungszentren und Pädagog*innen werden Umweltthemen sowie der Umgang mit den Klimawandelfolgen auch in die entlegensten Klassenräume Namibias gebracht.
Die Ausgangssituation
Der Klimawandel stellt eine erhebliche Bedrohung der natürlichen Ressourcen in den ländlichen Gebieten in Namibia dar und gefährdet die Lebensgrundlage der dort lebenden Menschen. Er verstärkt die hohe Vulnerabilität des Landes gegenüber extremen Wetterereignissen wie Dürren und bedroht so die Ernährungssicherheit. Zusätzlich gefährden nicht-nachhaltige Praktiken, wie Überweidung oder ineffiziente Wassernutzung, die Biodiversität und die Umwelt allgemein.
Bewusstseinsbildung in allen Bevölkerungsschichten in Bezug auf Klimawandelauswirkungen und nachhaltige Nutzung der begrenzt vorhandenen natürlichen Ressourcen ist deshalb in Namibia existentiell. Daher setzt sich SODI dafür ein, dass sowohl Ausbilder*innen und Lehrkräfte als auch Schüler*innen selbst den Gedanken des Umweltbewusstseins verinnerlichen und als Multiplikator*innen in ihren Familien und Gemeinden verbreiten.
Durch spezielle Unterrichtseinheiten zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) können die dafür notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden. Allerdings stellt bei der Fortbildung der Lehrer*innen die Stadt-Land-Geographie eine besondere Herausforderung dar. Namibia ist eines der weltweit am dünnsten besiedelten Staaten, sodass Schulen in ländlichen Gebieten sehr isoliert sind und notwendige Weiterbildungsmaßnahmen aufgrund weiter Entfernungen nicht realisiert werden. Mit einem „virtuellen Klassenzimmer“ sollen geographische Barrieren aufgelöst werden und die Bildung für nachhaltige Entwicklung auf diese Weise Einzug ins namibische Bildungssystem und damit in jedes Klassenzimmer finden.
Maßnahmen
Das Projekt ist in vier Phasen aufgeteilt. Sie beinhalten den Weg von der Entwicklung der spezifischen Lehrpläne für Ausbilder*innen und Lehrer*innen bis hin zur Umsetzung von Umweltprojekten an Schulen in ganz Namibia.
1. Phase: Zunächst wird ein Ausschuss für Umweltbildung einberufen. Diesem gehören u.a. Experten aus Universitäten, Bildungs- und Umweltministerien sowie Nicht-Regierungs-Organisationen. Die verschiedenen Vertreter*innen unterstützen das Projekt mit ihrer Expertise bei der Lehrplanentwicklung, beim Monitoring und bei der Evaluation.
2. Phase: Zukünftige Ausbilder*innen im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) werden an sieben Umweltbildungszentren trainiert. Nachdem sie die Module Klimawandel, Biodiversität, Heritage und Nachhaltigkeit absolviert haben, sind sie qualifiziert, E-Learning-Angebote zur Weiterbildung von Lehrenden im Bereich BNE durchzuführen.
3. Phase: 280 Lehrer*innen erhalten durch die Ausbilder*innen an den Umweltbildungszentren qualitativ hochwertige BNE-Fortbildungen. Abschließend werden die Lehrer*innen dazu angehalten, Konzepte für School Community Projects zu entwickeln, welches sie in ihren Schulen zusammen mit den Schüler*innen umsetzen möchten.
4. Phase: Schließlich werden an zehn Schulen die umfangreichen School Community Projects durchgeführt. Angefangen bei der Installation einer Regenwassersammelanlage am Schulgebäude hin zur Entwicklung eigener Müllvermeidungskonzepte, sind den Schüler*innen in ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Besonders erfolgreiche School Community Projects werden durch den Umweltausschuss prämiert und finanziell unterstützt.
SODIs Partner vor Ort: EduVenture Trust
EduVentures ist eine namibische Nichtregierungsorganisation, die angegliedert an das Nationalmuseum seit 2009 ihren Sitz in Windhoek hat. Das Ziel von EduVentures ist der Schutz und die Bewahrung des natürlichen nationalen Erbes von Namibia sowie der Biodiversität. In kleinen Teams werden seit nahezu zehn Jahren Maßnahmen zur Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung durchgeführt.
Mehr über Klimawandel und dessen Folgen in Namibia finden sie hier auf 12 gezeichneten Bildern von Hangula Werner (EduVentures).