220 Häuser für Tsunami-Opfer
Für 220 Familien, insgesamt 1200 Menschen, die Opfer der Tsunami-Katastrophe von 2004 geworden sind, sollen sich nun die Wohn- und Lebensbedingungen grundlegend verbessern. 220 Häuser werden sie gemeinsam mit Hilfe von SODI unter Anleitung von Fachkräften in vier südindischen Küstendörfern selbst bauen.
In den Dörfern Thalagada Deevi und Pedapalem an der Küste des Golfs von Bengalen (Distrikt Krishna) leben immer noch viele Menschen, die während des Tsunamis im Jahre 2004 ihre Häuser und auch Angehörige verloren haben, in provisorischen Notunterkünften. Die Küstendörfer der Region werden häufig von Naturkatastrophen heimgesucht. Zyklone, durch starke Monsunregen ausgelöste Überschwemmungen, Flutwellen und Tsunamis bedrohen die Menschen.
220 feste Häuser
Für 220 Familien, insgesamt 1200 Menschen, sollen sich nun die Wohn- und Lebensbedingungen grundlegend verbessern. 220 Häuser werden sie gemeinsam mit Hilfe von SODI unter Anleitung von Fachkräften selbst bauen. Die soliden Häuser und ihre festen Dachkonstruktionen bieten für die Bewohner einen Zufluchtsort bei Überschwemmungen und Flutwellen. Aber nicht nur das: Die Häuser, die sich von ortsüblichen Elendsquartieren deutlich unterscheiden werden, bestehen aus einem Mehrzweckraum, einer Küche und einer Außenveranda. Mit der eigenen Toilette werden auch die hygienischen Verhältnisse wesentlich verbessert. Die Gemeinschaftslatrinen in den Dörfern verursachen häufig Infektionskrankheiten. Vor allem für die Frauen und Kinder verbessern sich dadurch die Lebensverhältnisse.
Partizipation der Hauseigentümer
Die Familien werden von Anfang an in das Projekt miteinbezogen. Für die Umsetzung des Projekts schließen sich jeweils zehn Familien in einem Hausbauteam zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam die Häuser zu errichten. Die zukünftigen Bewohner können dabei auf die Unterstützung des SODI-Partners, der indischen Nichtregierungsorganisation Social Service Centre (SSC), vertrauen. Auftretende Probleme werden gemeinsam beraten, um schnell zu einer Lösung zu gelangen. Beim Bau eignen sich die zukünftigen Bewohner auch handwerkliche Fähigkeiten an, so dass sie kleine Reparaturen an den Häusern später selbst beheben können.
Finanzierung
Das 400.000 Euro Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 255.000 Euro gefördert. Die indische Regierung übernimmt 33% der Baukosten. Auch Infrastrukturmaßnahmen wie die Bereitstellung von Strom, Trinkwasser sowie der Bau von Straßen werden durch die Regierung, jedoch außerhalb des Projektbudgets, finanziert. Das Bauland stellt die Regierung den zukünftigen Hauseigentümern kostenlos zur Verfügung. Auch die Folgekosten werden von der indischen Regierung übernommen, was die Nachhaltigkeit des Wiederaufbauprojektes sicherstellt. Der Lions-Club, der Spenden in Höhe von 32.000 Euro zugesagt hat, sowie die Stadt Altlandsberg und Berlin-Lichtenberg unterstützen die Familien im Rahmen der Partnerschaftsaktion mit SODI tatkräftig. Vier Tsunami-Katastrophenschutzanlagen (Shelter) und ein Schul- und Internatserweiterungsbau für ehemaligen Straßenkinder konnten bereits durch die Partnerschaftsaktion und mit Mitteln der Aktion Deutschland Hilft gebaut werden. 2007 werden weitere vier Tsunami-Shelter gebaut, die als Mehrzweckeinrichtung für Grundschulbildung und Veranstaltungen der Dorfgemeinschaften genutzt werden. Die 220 Häuser werden im Februar 2008 fertig gebaut sein.