Brunnen und Hygienekurse in Tani und Angkor Chey
100 Bauernfamilien werden einen Brunnen erhalten. Ihr Bau ist Teil eines ländlichen Entwicklungsprojekts in der Provinz Kampot. Geplant sind auch der Bau einer Schule, Hygienekurse und der Bau von Mustertoiletten.
Wasser ist Leben! Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht!
Bis vor kurzem versorgte die Mutter des Mädchens Mon ihre Familie mit Wasser aus einem schmutzigen Teich vor der Pagode ihres Dorfes. Manchmal musste auch Mon helfen, die schweren Kanister zu schleppen. Sie versäumte dann die Schule. Ihre Familie konnte das Geld für den Bau eines Brunnens nicht aufbringen, denn sie ist, wie die meisten Familien in Tani und den Nachbargemeinden, sehr arm. Der Reis vom Feld hinter dem Haus reicht nur zehn Monate im Jahr. Deshalb verdingt sich der Vater als Hilfsarbeiter in der Stadt.
Mons Familie gehört zu den ersten in Tani, die mit Hilfe von SODI einen Brunnen erhielten. Gemeinsam mit den Nachbarn haben sie beim Bau mitgeholfen. Gemeinsam werden sie den Brunnen auch nutzen. Sie haben gelernt, wie die Pumpe zu warten ist. Ihr Leben verändert sich zum Besseren. Die Kinder sind gesünder. Die Mutter hat einen Gemüsegarten angelegt, denn nun ist Bewässerung auch in der Trockenzeit möglich. Ihr Unternehmungsgeist ist gewachsen. So schrieb sie es dem Spender, dessen Namen ihr Brunnen trägt.
Ländliches Entwicklungsprojekt in der Provinz Kampot
SODI und die Partnerorganisation „Frauen für Frieden und Entwicklung“ (CWPD) wenden in Kampot mehrjährige Erfahrungen aus dem erfolgreichen gemeinsamen Programm zur ländlichen Entwicklung in der Provinz Svay Rieng an, das den Bau von Brunnen mit der Verbesserung der sanitären Verhältnisse und der Förderung der Grundschulbildung verband. Mitglieder der CWPD, Gemeindevertreter, Lehrer und Brunnenbauer aus Angkor Chey und Tani sahen sich in Svay Rieng um und lernten dort vor allem, dass die Einbeziehung der Dorfbevölkerung in die Realisierung der Vorhaben das A und O des Erfolgs ist.
Bau von 100 Brunnen
In den Gemeinden Tani und Angkor Chey sollen weitere 100 Brunnen gebaut werden. Die künftigen Brunnenbesitzer teilen sich diesen Zugang zu sauberem Wasser je nach Standort mit 8 bis 20 Familien, die jederzeit und kostenlos den Brunnen mitnutzen können. Gemeinsam helfen sie beim Bau der Brunnen mit, gemeinsam sind sie auch für die Sauberhaltung und Wartung der Anlagen verantwortlich. Der Brunnenbauer zeigt ihnen, wie einfache Reparaturen selbst ausgeführt werden können.
Hygienekurse und "Herzhäuschen"
Hygienekurse verbunden mit dem Bau von 13 kostengünstigen Musterlatrinen sollen die Verbesserung der bisher völlig unzureichenden sanitären Bedingungen anstoßen. Wände und Dächer der "Herzhäuschen" werden von den künftigen Besitzern aus Bambus und Reistroh selbst gefertigt. Ein "Herzhäuschen" wird 50 Euro kosten.
In den Kursen werden Teilnehmer aus 867 Familien lernen, wie durch Hygiene Krankheiten vorgebeugt werden kann. Auch AIDS, Vogelgrippe und Dengue-Fieber werden Themen sein. Eine Dengue-Epidemien, wie sie 2007 über die Gemeinde hereingebrochen war, soll so in Zukunft vermieden werden. Lesen Sie die SODI-Pressemeldung...
Erweiterung der Grundschule in der Pagode Ang Montrey
Pagode und Schule waren während des Pol Pot Regimes zerstört worden. Nach dem Ende der Schreckensherrschaft zimmerten die Dorfbewohner notdürftig drei Gebäude zusammen, die nun baufällig sind und für den Unterricht gesperrt wurden. Ein mit japanischer Hilfe entstandenes neues Schulgebäude ist total überfüllt. Mit dem geplanten zweiten neuen Gebäude werden sich die Lernbedingungen für 430 Kinder grundlegend verbessern. Die Klassen 1 bis 2 werden dann nur am Vormittag unterrichtet, die älteren Kinder im Schichtunterricht teilweise auch am Nachmittag.
Auf Anregung der Mönche wird das Abbruchmaterial der alten Gebäude sinnvoll genutzt. Auf Kosten der Pagode wird damit ein weiteres kleineres Unterrichtsgebäude gebaut. Der unter den klimatischen Bedingungen in Kambodscha belastende Nachmittagsunterricht kann dank dieser lokalen Initiative weiter abgebaut werden.