Landrechte und Ernährungssouveränität für Frauen und Jugendliche
Entlang der Westküste Südafrikas sind Farmarbeiter*innen, Kleinbäuer*innen und Bewohner*innen der städtischen Armensiedlungen besonders betroffen von einer unsicheren Ernährungssituation. Gemeinsam mit SPP hilft SODI durch politische Bildung, gesellschaftliche Prozesse und praktische ökologische Methode vor allem betroffenen Frauen und Jugendlichen.
12 Millionen Menschen sind in Südafrika von Hunger bedroht. Wichtige Existenz- und Lebensgrundlagen wie Landbesitz, Einkommen und der Zugang zu Ressourcen wie Wasser sind extrem ungleich verteilt. Felder und Wasser werden zu 95 Prozent von Großinvestoren genutzt. Kleinbäuer*innen haben in diesem System der industriellen Landwirtschaft kaum Rechte und Chancen.
Besonders Frauen werden bei ihren Landrechten benachteiligt und sind in hohem Maße von häuslicher Gewalt bzw. Gewalt gegen Frauen betroffen. LGBTI (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender and Intersexual Person) leiden nicht minder unter Diskriminierungen. Zusätzlich hat das Land mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit zu kämpfen. 2 Millionen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren haben keine Arbeit oder Ausbildung.
An der Westküste Südafrikas sind Farmarbeiter*innen, Kleinbäuer*innen und Bewohner*innen der städtischen Armensiedlungen besonders von dieser Situation betroffen. Unsichere Landverhältnisse, Monokulturen, fehlende Arbeitsstellen sowie unzureichende Bildung führen dazu, dass die Menschen ihre Lebensgrundlagen nicht nachhaltig sichern können.
SODIs Partner vor Ort: Surplus People Project (SPP)
SPP ist eine 1984 gegründete Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Kapstadt. Die Wurzeln von SPP liegen im Engagement gegen Vertreibung während der Apartheid. Heute arbeitet die NGO mit Schwerpunkten in den Bereichen landwirtschaftliche Transformation, Agrarökologie sowie Mobilisierung und Aufbau von sozialen Bewegungen, etwa in Fragen zu Landnutzungsrechten. Dabei engagiert sich SPP insbesondere in der Unterstützung agrarökologischer Praktiken als alternatives Modell zu den vorherrschenden landwirtschaftlichen Produktionssystemen und zur Erreichung von Ernährungssouveränität. Frauen und Jugendliche sind der Fokus des Engagements von SPP.
Frauen und Jugendlichen Rechte geben
Durch Prozesse der politischen Bildung, durch gesellschaftliche Mobilisierung, institutionelle und landwirtschaftliche Entwicklung und partizipative Forschung bekämpft SPP Armut, bestärkt insbesondere Frauen und Jugendliche darin, um ihren Zugang und ihr Recht auf Land und Ressourcen zu kämpfen und setzt sich praktisch für Ernährungs- und Saatgutsouveränität ein. Beispielsweise führt SPP regelmäßig Lehrgänge zu ökologischer Landwirtschaft durch, wobei über die Gefahren von Genmais und die Vorteile traditioneller und ökologischer Anbaumethoden aufgeklärt wird. Der Ausbau und die Vernetzung lokaler Strukturen sollen zusätzlich die Ungleichheiten in der Gesellschaft bekämpfen.
Ökologische Landwirtschaft steigert Erträge und sichert Existenzen
Geringe landwirtschaftliche Erträge aufgrund extensiver Bewirtschaftung begrenzter Flächen und Versalzung durch Überdüngung und Erosion bedrohen oftmals direkt die Ernährungsgrundlagen der Menschen. Gerade auf weniger fruchtbaren Böden kann ökologische Landwirtschaft dazu beitragen, dass Bodenerosion vermieden, die Fruchtbarkeit des Bodens verbessert und landwirtschaftliche Erträge gesteigert werden. Eine produktive und nachhaltig gestaltete Landwirtschaft sichert nicht nur die Ernährung, sondern schafft zudem Arbeitsplätze in der Provinz. Frauen und Jugendliche sollen auf ihrem eigenen Land Nutzpflanzen anbauen können, um ihre Ernährung zu sichern, Überschüsse verkaufen und so ein eigenes Einkommen erwirtschaften zu können.
SODI teilt die Ziele seines Partners SPP nachdrücklich und unterstützt das Engagement der NGO bereits seit mehreren Jahren.