Nachhaltiger Kaffeeanbau sichert Existenzen
Die Zivilbevölkerung in der Provinz Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo leidet seit Jahrzehnten unter den gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Region. Die Infrastruktur und Regierungsführung in Süd-Kivu ist desolat. Der Großteil der ländlichen Bevölkerung hat kaum Einkommensmöglichkeiten und leidet unter Mangelernährung. Doch das fruchtbare Hochland bietet ideale Bedingungen für die Kultivierung erstklassigen Arabica Kaffees. Durch nachhaltige Anbaumethoden, in Kooperativen organisiert, erhalten Kleinbauern und Kleinbäuerinnen wieder eine Lebensgrundlage.
Die Provinz Süd-Kivu ist eine der am schwersten von den Kriegshandlungen in der DR Kongo betroffenen Regionen. Die seit den 1990ern immer wieder entflammten militärischen Auseinandersetzungen haben die öffentliche Sicherheit vor Ort zerstört, Flüchtlingsströme in der Region ausgelöst und die lokale und nationale Regierungsführung geschwächt. In der Folge lebt ein Großteil der Bevölkerung in extremer Armut. Es fehlt ihnen an Einkommensmöglichkeiten, um Schulgelder, Klinikgebühren und Lebensmittel zu bezahlen. Die Menschen leben vorwiegend von der Subsistenzwirtschaft. Die Erträge aus der Landwirtschaft sind allerdings gering, weil durch die Jahrzehnte des Krieges Produktionsmittel wie Saatgut oder Werkzeuge und spezifisches Fachwissen verloren gegangen sind. Qualitativ hochwertiges Saatgut ist nur in der Provinzhauptstadt erhältlich und für viele unbezahlbar.
Einkommen und Ernährung sichern
Um für 5000 Kleinbauern und Kleinbäuerinnen wieder Perspektiven zu schaffen, unterstützt SODI durch seine kongolesische Partnerorganisation UGEAFI die Etablierung einer nachhaltigen Kaffeekooperative. UGEAFI hat dieses Modell schon anderswo in der Region erfolgreich umgesetzt und verlässliche Exportstrukturen zu mehreren Käufern etabliert. Durch den Export des hochwertigen Kaffees erzielen die Bauern ein solides Einkommen. SODI und UGEAFI statten die Kleinbäuerinnen mit den nötigen Produktionsgeräten und mit regional erhältlichen hochwertigen Kaffeepflanzen aus. Diese stammen aus der Zeit des erfolgreichen Kaffeeanbaus bis in die 1980er Jahre. Die Bauern erhalten Trainings in nachhaltigen Anbaumethoden und kultivieren den Kaffee in Mischkultur mit ebenfalls von SODI und UGEAFI bereitgestelltem Saatgut für Bohnen und Bananen. So erzielen die Menschen größere Ernten dieser Grundnahrungsmittel und können sich gleichzeitig aus ihrem Einkommen weitere Lebensmittel, Schul- und Klinikgebühren leisten. Überschüsse werden wieder in die Kooperative und die weitere Qualitätssteigerung des Kaffees investiert. Schulbildung und Einkommensmöglichkeiten geben auch der jungen Generation eine Perspektive, sodass sie sich nicht mehr zur Flucht oder zum Eintritt in eine der lokalen Milizen gezwungen fühlen.