Selbstbestimmung und Existenzsicherung

Über 70 Prozent der Bevölkerung in der Projektregion im Südosten Südafrikas sind von Hunger und Mangelernährung bedroht, es wurde die höchste HIV/AIDS-Infizierungsrate im ganzen Land gemessen. Gemeinsam mit dem lokalen Projektpartner PACSA unterstützt SODI hier sieben gemeindebasierte Selbsthilfegruppen, deren 117 Mitglieder ihrerseits tausenden Angehörigen und Nachbarn helfen. Ernährungssicherheit und der Aufbau einer funktionierenden Gesundheitsversorgung sind die obersten Ziele der Projektarbeit.
Mit PASCA Alternativen schaffen in einer von Hunger und HIV/ AIDS geprägten Lage
Die Situation der Menschen im Distrikt uMgungundlovu der Provinz KwaZulu-Natal, eine ländlich geprägte Gegend im Südosten, etwa eine Stunde landeinwärts von der Küstenmetropole Durban, ist äußerst besorgniserregend: Neben den katastrophalen gesundheitlichen Problemen der Menschen kommt seit Jahren ein kontinuierlicher Anstieg der Lebensmittelpreise hinzu. „Wut und Verzweiflung der Menschen entladen sich zunehmend in gewaltsamen Protesten gegen die Regierung und Gewalt und Kriminalität innerhalb der ärmsten Schichten“, so Mervyn Abrahams , Direktor von PACSA (Pietermaritzburg Agency for Community Social Action), Partnerorganisation von SODDI. PACSA setzt sich seit Ende der 1970er Jahre im uMgungundlovu Distrikt für Demokratisierung und soziale Gerechtigkeit ein. Seit 2004 begleitet PACSA erfolgreich selbst-organisierte Gemeindegruppen in ihrem Einsatz für Demokratie, sozialen Wandel und Entwicklung, seit 2016 wird die erfahrene lokale Organisation von SODI unterstützt.



Ernährung sichern mit Gemeinschaftsgärten, Kunsthandwerk und Bäckereigruppen
In der Projektregion unterstützt SODI gemeinsam mit PACSA sieben gemeindebasierte Gruppen, deren Mitglieder in den zehn ärmsten Gemeinden des Distrikts leben. Im Rahmen der Projektarbeit werden Gemeinschaftsgärten angelegt, es sind bereits drei Kunsthandwerksgruppen und eine Bäckereigruppe entstanden. Über die Gärten können bereits 20 Prozent des Eigenbedarfs gedeckt werden, sodass die Familien entlastet werden. Zudem werden die Erzeugnisse der Projekte verkauft. PACSA hilft den Gruppen Organisationsstrukturen zu etablieren und ihre Erträge zu steigern. Alle Gruppen beraten sich in regelmäßigen Sitzungen und bei etlichen wird bereits eine Frauenquote von 60 Prozent erreicht. Weiterhin sollen gemeinsam Jahrespläne erarbeitet werden, deren Umsetzung regelmäßig evaluiert wird. Im Food Justice Collective tauschen sich alle Aktivisten untereinander aus und tauschen auch Saatgut mit anderen Gemeinden. Die Vernetzung der Gruppen wird gefördert.
Qualitative Gesundheitsversorgung für alle
Teile der der Gemeindegruppen setzen sich besonders für eine angemessene örtliche Gesundheitsversorgung ein. Regelmäßig kontrollieren sie die lokalen Kliniken und befragen Patienten. Missstände werden auf Gemeindeversammlungen aufgedeckt. Als Vermittler für die 18.000 Anwohner*innen treten die jungen Aktivisten für das allgemeine Recht auf eine würdevolle Behandlung und Qualität der medizinischen Versorgung ein. PACSA hilft, systematisch Daten über die Zustände in den Kliniken zu erheben, sodass sie ihre Forderungen effektiver vortragen können.
