Hilfe für ukrainische Geflüchtete in Moldau

Gemeinsam mit der Partnerorganisation „Mostenitorii“ unterstützt SODI in der Republik Moldau Geflüchtete aus der Ukraine. Durch das Projekt werden sechs ländliche Unterkunftszentren in einem Umkreis von bis zu 70 km von Bălți, der zweitgrößten Stadt der Republik, mit zusätzlichen Lebensmittellieferungen und Hygieneprodukten, sowie technischer Ausstattung beliefert.
Vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine flüchten immer mehr Menschen in den Westen der Ukraine und über die Grenzen, um sich in Sicherheit zu bringen. Das kleinste Nachbarland der Ukraine – die Republik Moldau - hat eine sehr große Anzahl Geflüchteter aufgenommen, insbesondere gemessen an der eigenen Bevölkerungsgröße. Das Projekt welches unter anderem durch Mittel von „Aktion Deutschland Hilft“ ermöglicht wird, zielt auf die Unterstützung der Geflüchteten in ländlichen Gemeinden im Norden der Republik Moldau ab, wo sich bisher nur wenige oder keine Unterstützungsprogramme etabliert haben.
Geflüchtete aus der Ukraine in der Republik Moldau
Die Republik Moldau, als kleinster Nachbarstaat der Ukraine hat, gemessen an der eigenen Bevölkerungsgröße, am meisten Geflüchtete aufgenommen. Auch wenn viele von ihnen nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Westen ziehen, machen die bleibenden Geflüchteten schon jetzt 3% der Gesamtbevölkerung der Republik aus (Stand Mai 2022).




In den kleineren und schlecht angebundenen Gemeinden im Norden der Republik, sind Geflüchtete untergekommen, die häufig zu den wirtschaftlich am schlechtesten aufgestellten und vulnerabelsten Gruppen gehören, wie zum Beispiel ältere Menschen oder Frauen mit vielen Kindern. Doch gerade in diesen ländlicheren Gebieten ist staatliche und (inter)nationale humanitären Unterstützung nur schlecht erreichbar, wohingegen die größeren Städte in diesem Bezug besser aufgestellt sind.
Für das Projekt wurden sieben Standorte ausgewählt, die alle im Umkreis von 70 km um die Stadt Bălți herum liegen. Hier sind die Geflüchteten häufig in doppelt genutzten Gebäuden oder in (privaten) Haushalten untergebracht. Bei den ausgewählten Einrichtungen handelt es sich um Altenpflegeheime, Schüler*innenwohnheime, eine Pension und um ein Verwaltungsgebäude der örtlichen Elektrizitätswerke.
Humanitäre Hilfe, Beratungsangebote und psychologische Unterstützung
Zeil des Projekts ist es, eine erhebliche Verbesserung bei der grundlegenden Versorgung der Geflüchteten in den Projektunterkünften zu erreichen. Die Einrichtungen, in denen die Geflüchteten untergebracht sind, haben oft eine ausgestattete Küche und Köch*innen, jedoch fehlt es an der notwendigen Menge von Produkten. Außerdem bringen viele der Geflüchteten Traumata und grundlegende Fragen mit, auf die die vorhandenen Strukturen nicht vorbereitet sind. Dementsprechend soll druch das Projekt zum einen die Bereitstellung von Lebensmitteln und hygienischen Produkten verbessert werden sowie notwendige Technik für die Wasser- und Stromversorgen installiert werden. Zum anderen ermöglicht das Projekt das Angebot von Rechtsberatung sowie psychologischer und pädagogischer Betreuung der Kinder vor Ort.
"Wir wurden hier sehr freundlich empfangen. Wir kamen spät an, waren müde und unsicher, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben." So beschreibt Olga ihre Ankunft in der Projektunterkunft "Dumitru Musteata".
Projektpartner: Moştenitorii
Unsere Partnerorganisation vor Ort ist „Moştenitorii“, der Name ist Rumänisch (die Amtssprache des Landes) und bedeutet: „die Erben“. Die Organisation setzt sich seit 1996 für Kinder und Jugendliche in der Republik Moldau ein. Ihr Ziel ist es, eine Gemeinschaft aufzubauen, in der die Rechte aller geachtet werden und deren Mitglieder sich aktiv an der der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung ihrer Gemeinden und des gesamten Landes beteiligen.
Zu den bisherigen, sehr vielfältigen Tätigkeitsbereichen der Organisation die von der Stärkung demokratischer Werte, der Unterstützung junger Menschen aus wirtschaftlich schwachen Familien über der Arbeit zum kulturell-historischen Erbes des Landes bis hin zur Bildung eines ökologischen Bewusstseins der Bürger*innen reichen, gehört seit dem Beginn des Ukraine-Krieges auch die Unterstützung der Geflüchteten. Dafür ist das große Netzwerk von Moştenitorii in der Region sehr wertvoll. Seit der Gründung hat die Nichtregierungsorganisation über hundert Projekte mit Partnern wie beispielsweise UNICEF, der US-Botschaft und dem polnischen Außenministerium umgesetzt.

Ulrike Pusch
Programme Manager Country Area South East Europe, Belarus and Nicaragua
Ulrike.Pusch@sodi.de
Dieses Projekt wird gefördert durch private Spenden und:
