Fukushima – der Ozean darf keine Müllkippe sein!
1,34 Millionen Tonnen kontaminierte Flüssigkeit lagern aktuell in über 1.000 Tanks auf dem Gelände des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima. Und täglich kommen 170 Tonnen dazu, denn die zerstörten Reaktoren müssen auch weiterhin gekühlt werden, so die Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt in ihrem jüngsten Newsletter.Nur eines ist sicher: Atomkatastrophen enden nicht. In einer Pressemitteilung von „Ausgestrahlt“ wird erklärt: „Die japanische Regierung missbraucht den Ozean als nukleare Müllkippe. Bei dieser Verklappung ist nicht nur Tritium ein Problem. Der biologisch aktive Kohlenstoff-14 wird nicht entfernt, andere strahlende Stoffe wie Strontium-90 nur teilweise herausgefiltert.
Auch wenn diese Stoffe nun verdünnt und zeitlich gestreckt eingeleitet werden, bleibt die Gesamtmenge an Radioaktivität unverändert. Die Verklappung zeigt die Unfähigkeit und den Unwillen der japanischen Regierung, die negativen Folgen der Atomtechnologie zu tragen. Mit der Einleitung verschleiert die Regierung, dass sie die Katastrophe noch immer nicht im Griff hat. Auch 12 Jahre nach Beginn der Katastrophe müssen die geschmolzenen Brennstäbe weiter gekühlt werden, noch immer dringt Regen und Grundwasser in die havarierten Reaktoren ein. Die Menge verstrahlten Wassers steigt dadurch immer weiter an. Eine Bergung der Reaktorkerne ist auf Jahrzehnte nicht in Sicht.“
Diese Befürchtungen werden von SODI geteilt. „Aus unseren Erfahrungen im Projekt „Vergesst nicht die Kinder von Tschernobyl“ in Belarus kennen wir die Spätfolgen einer nuklearen Katastrophe und auch die Versuche, diese kleinzureden oder völlig unter den Teppich zu kehren. Die japanische Regierung und Tepco haben aus Tschernobyl keine Schlussfolgerungen gezogen. Diese Ignoranz war bereits während der Katastrophe im März 2011 festzustellen und manifestiert sich jetzt erneut. Mindestens 30 Jahre wird es dauern, bis das gesamte mit Tritium verseuchte Wasser im Pazifik verklappt ist.“ erkärt Dr. Rolf Sukowski, Vorstandsvorsitzender von SODI.
„Die Verklappung des radioaktiv verseuchten Wassers trifft besonders die Menschen, deren Lebensraum der Pazifik ist“, betont Anna Goos, Geschäftsführerin von SODI. „Doch gerade die indigene Bevölkerung der kleinen Inselstaaten im Pazifik findet international zu wenig Gehör, obwohl sie direkt betroffen sind. Das sehen wir auch beim Tiefseebergbau, der im Pazifik gegen die berechtigten Interessen indigener Gruppen geplant und durchgeführt wird“, so Goos weiter.
Fallen wir der Atom-Lobby in den Arm!
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