Fachtagung mit Naita Hishoono (NID)
Wie prägen koloniale Kontinuitäten unser Wirtschaftssystem und wie wirkt das koloniale Unrechtssystem in Fragen globaler (Un-)gerechtigkeit nach? Welche Strategien für eine dekoloniale Stadtpolitik gibt es? Welche Verantwortung trägt Berlin für ländliche Regionen, um die Stadt herum?

Der Kolonialismus hat als Unrechtssystem seine Spuren hinterlassen und prägt bis heute die Gesellschaft auf globaler, nationaler und kommunaler Ebene. Besonders stark wirkt er als Ausbeutungsstruktur im Wirtschaftssystem nach, ob in internationalen oder lokalen Bereichen. Die Tagung dient nicht nur der Beleuchtung von kolonialen Kontinuitäten in unserem Wirtschaftssystem und der Diskussion gemeinsamer Strategien für eine dekoloniale Stadtpolitik. Sie versteht sich damit auch als Impulsgeber zur entwicklungspolitischen Dekolonisierungsarbeit in Berlin.

Wir freuen uns daher umso mehr, dass wir Naita Hishoono, unsere langjährige Projektpartnerin, Direktorin vom NID und Freundin von SODI für das Fachgespräch gewinnen konnten. Mit ihrer Perspektive auf koloniale Kontinuitäten und deren Prägung auf unser Wirtschaftssystem, leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Diskurs und zu Überlegungen, wie: Welchen Einfluss hat der transatlantische Versklavungshandel auf Handels- und Wirtschaftsbeziehungen? Warum ist die Wirtschaft bisher nicht genug in den Fokus dekolonialer Diskussion gerückt?
Diese und weitere Fragen werden am 22. Juni 2023 bei der Fachtagung „Mainstreaming Decolonize! Zwischen kolonial geprägtem Wirtschaftssystem und dekolonialer Stadtpolitik“ im Berlin Global Village diskutiert.

Es freut uns zudem, Ihnen in diesem Zusammenhang mitteilen zu können, dass der Autor Bernd Heyl als Gast vor Ort sein wird. Mit seinem Buch „Namibische Gedenk- und Erinnerungsorte. Postkolonialer Reisebegleiter in die deutsche Kolonialgeschichte“, welches er in Kooperation mit Naita Hishoono und Henning Melber schrieb, leistete er einen „bemerkenswerten Beitrag zur Aufarbeitung deutscher Kolonialgeschichte“ (neues deutschland, Tom Beier). Das Buch möchte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der bis in die Gegenwart wirksamen kolonialen Vergangenheit Deutschlands anregen.
Naita Hishoono, Leiterin der NGO Namibia Institute for Democracy, verantwortlich für politische Bildungsprojekte und entwicklungspolitische Initiativen in Namibia und im südlichen Afrika, Windhoek
Bernd Heyl, Lehrer an der Martin-Niemöller-Schule (IGS) in Riedstadt, Pädagogischer Mitarbeiter an der Universität Frankfurt und Vorsitzender des Gesamtpersonalrates beim Staatlichen Schulamt Groß-Gerau, aktiv in der GEW, in sozialpolitischen Initiativen und der Rüsselsheimer Wahlinitiative »Die Linke/Liste Solidarität«, Leiter von kolonialismus- und gesellschaftskritische Studienreisen nach Namibia, Publikationen u. a. zur Schulentwicklung und zur NS-Zeit
Anmeldung unter: projekt@eineweltstadt.berlin
Tagungsprogramm, weitere Teilnehmer*innen und Infos finden Sie hier.
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