Schulen für 11 Dörfer in Laos
Die Kinder in Kangkard, einem Bergdorf in Laos, werden eine neue Grundschule erhalten. Das Nachkriegsprovisorium hat endlich ausgedient. Insgesamt sollen bis 2007 elf neue Schulen in entlegenen Dörfern der Provinz Houaphanh gebaut und ausgestattet werden.
Regen und kalter Winterwind wird den Kindern nichts mehr anhaben können. Fünf Klassenräume soll die Schule haben und natürlich neue Schulmöbel. Mit den Lernbedingungen werden sich auch die sanitären Verhältnisse grundlegend verbessern, denn es wird ordentliche Toiletten geben. Die Dorfbevölkerung wird das Bauholz transportieren. Auch bei den Bauarbeiten wollen sie helfen. Und einen Sportplatz wollen sie anlegen. Die Schule in Kangkard wird eine der ersten von insgesamt elf Schulen sein, die bis 2007 in der Provinz Houaphanh im Nordosten von Laos gebaut werden. Mit diesem Projekt, das vom BMZ gefördert wird, setzt SODI sein Schulbauprogramm in Laos fort. Bis 2001 waren in der gleichen Provinz bereits entstanden. Partnerin dieses erfolgreichen Programms ist die Laotische Frauenunion.
Die Schulen werden in elf weit abgelegenen Bergdörfern der Provinz Houaphan gebaut. Die Provinz, in der sich das Hauptquartier der Pathet Lao befand, wurde stark vom Krieg (1968-1975) in Mitleidenschaft gezogen. Schwere Bombardements und Kämpfe hinterließen ein armes, zerstörtes und minenverseuchtes Land. Noch heute singen die Kinder, die im Frieden aufgewachsen sind: "Eine Bombe, eine Mine. Lasst sie liegen, lasst sie liegen. Lauft weg und versteckt Euch."
Die Menschen leben vom Anbau von Trockenreis am Rande des Existenzminimums. Der Reisvorrat reicht in der Regel nicht länger als sechs Monate im Jahr. Der Gesundheitszustand insbesondere der Kinder ist schlecht. Sie leiden unter Mangelernährung und den schlechten hygienischen Verhältnissen. Im Winter sind chronische Erkältungskrankheiten weit verbreitet. Nach dem Krieg haben die Menschen behelfsmäßige Schulen gebaut. Sie befinden sich in einem erbarmungswürdigen Zustand, und die Schulplätze reichen längst nicht aus. Die Armut der Menschen, der Zustand der Schulen und weite Schulwege von durchschnittlich drei Kilometern verursachen aber oftmals den Abbruch selbst der Grundschulbildung.
Das ist insbesondere bei Mädchen zu beobachten. Für 1.690 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1-5 sollen Bedingungen für eine solide Grundbildung geschaffen werden - Schlüssel zur Verbesserung der Lebenschancen dieser Kinder. Die neuen Schulen werden je nach Bedarf in den Dörfern zwei, vier oder fünf Klassenräume und natürlich Toiletten haben. Sie werden auf einem festen Betonfundament stehen und mit Wellblech gedeckt sein. Die Wände werden aus Holz gezimmert, das von den lokalen Behörden zur Verfügung gestellt wird. Diese einfachen, soliden und wetterfesten Schulgebäude sind kostengünstig und ermöglichen eine regelmäßige Durchführung des Unterrichts auch im Winter. Die Klassenzimmer werden mit lokal gefertigten Schulbänken, Wandtafeln, Bücherschränken und Lehrertischen und -stühlen ausgestattet. Auch Lehr- und Lernmaterial soll angeschafft werden. Die elf Schulen sind staatlich. Die für Grundschulbildung zuständigen Behörden werden die Lehrer und den größten Teil der Unterhaltskosten bezahlen. Aber Laos ist arm, und die Staatskassen nur wenig gefüllt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Lehrer, Eltern und Vertreter der Dorfverwaltungen sowie Schülersprecher Schulkomitees bilden wollen. Sie wollen bei der Entwicklung der Schulen ein Wort mitreden. Und sie werden die Dorfbevölkerung anregen, zur Erhaltung der neuen Schulen beizutragen - denn sie sind der Schlüssel dafür, dass sich ihre Kinder aus der Armut befreien können.