Ländliche Entwicklung fördern
Gemeinsam mit den kambodschanischen Frauen für Frieden und Entwicklung (CWPD) realisiert SODI ein ländliches Entwicklungsprojekt im Distrikt Angkor Chey in der Provinz Kampot. Insbesondere durch den Bau von Brunnen und Toiletten soll die Lebenssituation der Menschen verbessert werden.
Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Über zwei Drittel der Menschen leben in Armut. Zu den größten Problemen bei der Überwindung der Armut gehören der mangelnde Zugang zu sauberem Wasser und fehlende sanitäre Einrichtungen. Die Folge sind oft lebensgefährliche Krankheiten, die zudem hohe Kosten für teure Medikamente verursachen. Die Menschen im Distrikt Angkor Chey leben überwiegend vom Reisanbau. Viele haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder müssen dafür weite Strecken zurücklegen. Die hygienischen und sanitären Verhältnisse unter denen sie leben sind oft unzureichend und begünstigen somit lebensgefährliche Krankheiten. Oft fehlt es den Menschen an grundlegendem Wissen, diese Situation mit einfachen Mitteln, wie z. B. die Einhaltung von einfachen Hygienemaßnahmen, zu ändern. In elf Gemeinden des Distrikts Angkor Chey werden daher in einem dreijährigen Projekt gemeinsam mit dem CWPD weitreichende Maßnahmen zur Verbesserung der dortigen Lebenssituation durchgeführt. Begünstigte des Projektes sind über 9.300 arme Familien, die weniger als 1,50 USD pro Tag zur Verfügung haben.
Bau von 290 Brunnen
Frühere Projekte von SODI im Bereich der sanitären Grundversorgung haben gezeigt, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser, eine eigene Toilette und grundlegende Hygienemaßnahmen nicht nur die gesundheitliche Lage der Menschen, sondern auch deren wirtschaftliche Situation maßgeblich verbessern. Herr Set im Dorf Tani, Distrikt Angkor Chey, erhielt bereits 2005 im Rahmen eines SODI-Projektes einen Pumpbrunnen. Zuvor musste seine Frau aus dem nahe gelegenen Tümpel der Pagode Wasser schöpfen. In der Trockenzeit reichte dieses Wasser oft nicht aus und sie mussten zusätzlich Wasser in Kanistern kaufen. Zudem fielen für die fünfköpfige Familie monatlich erhebliche Ausgaben für Medikamente gegen Durchfallerkrankungen an. Wie viel Geld sie mit dem Bau des Brunnens und einer eigenen Toilette sparen konnten, zeigt das neue Haus, das sie sich von den Ersparnissen bauen konnten und das ihr früheres, nicht wetterfestes Haus ersetzt. In zehn der elf Gemeinden im Distrikt Angkor Chey werden insgesamt 290 Handpumpen-Brunnen gebaut. Jeder Brunnen wird von etwa sieben benachbarten Familien genutzt. Gemeinsam helfen sie beim Bau der Brunnen. Im Anschluss sind sie auch für die Sauberhaltung und Wartung der Anlagen verantwortlich. Die Brunnen ermöglichen nicht nur den Zugang zu sauberem Trinkwasser und damit eine Verbesserung der Gesundheitssituation. Sie werden auch für die Bewässerung der nahe gelegenen Hausgärten genutzt. Somit kann das ganze Jahr Gemüse angebaut, bewässert und geerntet werden. Gerade in den Monaten ohne Reisernte bietet der Gemüseanbau in den eigenen Gärten eine wichtige zusätzliche Nahrungsgrundlage.
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Bau von Toiletten und Kurse zu Hygiene und ökologischer Abfallbeseitigung
Neben dem Bau von Brunnen wird den Bewohnern der Gemeinden auch grundlegendes Wissen zur Verbesserung der Hygiene vermittelt. Informationen zu Hygienemaßnahmen zeigen den Teilnehmern nicht nur, wie gefährliche Krankheiten verhindert werden können, sondern in den Kursen wird ihnen auch erklärt, wie man Müll und organischen Abfall trennt und wie ein Kompost zur Bodenverbesserung beim Obst- und Gemüseanbau beiträgt. Bei der Auswahl der Teilnehmer wird besonders auf ihre kommunikativen Fähigkeit geachtet, um das erworbene Wissen im Anschluss auch an andere weiterzugeben und somit zu nachhaltigen Veränderungen in den Familien beizutragen. Insgesamt werden in den elf Gemeinden 280 Kurse durchgeführt.
Zudem werden 150 Mustertoiletten gebaut. Diese werden vor allem für besonders arme Familien gebaut, die in absehbarer Zeit nicht selbst das Geld für eine Toilette aufbringen können. Die künftigen Besitzer beteiligen sich an dem Bau des Toilettenhäuschens und verwenden dafür vor allem lokal verfügbare Materialien wie Bambus, Holz und Palmblätter.
Erweiterung der Grundschule Udong Mean Chey
Ein Teil des alten Schulgebäudes der Gemeinde Dambok Kpos befindet sich in einem desolaten Zustand. Er war vor Jahren von der Dorfbevölkerung aus Palmblättern selbst errichtet worden. Mittlerweile ist dieser Teil aber so stark zerfallen, dass in der Regenzeit 30 Prozent des Unterrichts ausfällt. Um dies zukünftig zu vermeiden und gleichzeitig Raum für eine wachsende Zahl von Schülern zu schaffen, wird das Schulgebäude um sechs Räume erweitert, von denen einer als Bibliothek ausgestattet wird. Die Dorfbevölkerung hilft beim Abriss des baufälligen Gebäudes. Zusätzlich werden drei Toiletten und ein Brunnen auf dem Schulgelände gebaut.